Bericht über die Mitgliederversammlung des DPWEC- und der Konferenz am 24. November 2022 in Posen
I. Mitgliederversammlung des DPWEC // NPKEW 2022
Vor der Fachkonferenz, die in diesem Jahr mit einem gemeinsamen Mittagessen startete, hatten die Mitglieder und Gäste Zeit, sich im Rahmen der Mitgliederversammlung mit dem Vorstand auszutauschen. Da die nächsten Vorstandwahlen erst in 2023 anstanden, ging der Vorstand, bestehend aus Thomas Hartwig, Henning von Zanthier, Ewa Bratschke, Andreas Jesse, Adam Berger und Michał Stefaniak unverändert in sein 10 Jahr.
Die Mitgliederversammlung (MV) 2022 war, wie gewohnt, nach 30 Minuten für die 16 anwesenden Mitglieder abgeschlossen: Ab 12h führte Henning von Zanthier durch die MV. Thomas Hartwig berichtete zum Auftakt über das vorangegangene Jahr und gab einen Ausblick für 2023. Henning monierte, dass knapp die Hälfte der Mitglieder ihren Beitrag für 2020 und 2021 nicht gezahlt hätten. Die Konferenz 2022 konnte nur aufgrund großzügigen Sponsorings weniger Mitglieder i.H.v. insgesamt 10.000 € finanziert werden.
II. DPWEC // NPKEW Konferenz 2022
Für viele Insider der Onshore-Windengie-Branche in Deutschland und Polen ist die in jedem November stattfindende Fachkonferenz des Deutsch-Polnischen Windenergie Clubs ein fester Eintrag im Jahreskalender.
So war die diesjährige Konferenz 2022 auch mit über 90 Anmeldungen gut gebucht und der große Konferenzraum im Novotel Centrum in Posen ebenfalls gut ausgelastet.
Nach der Einleitung durch den Vorstand in die Konferenz mit einem kurzen globaleren Blick auf den Klimaschutz und die Weltklimakonferenz COP 27 wurde auch in diesem Jahr wieder zu den Themen Investment & Strategie (Block 1), Realisierung & Technik (Block 2) sowie Marktanalyse Polen vorgetragen und diskutiert.
Die interessanten Beiträge, vorgetragen von Michał Gosek und Paweł Pucher (beide Deloitte), Małgorzata Kucharska (GEWI), Mikołaj Szadziun (MS), Daniel Perkowski (Windaudit), Joanna Gosek (Gosek Law and Taxes), Christian Schnell (Dentons) und Tim Steinert (Enervis), wurden im Teilnehmerfeld rege diskutiert.
Inhaltlich war die Message von Tim Steinert, Enervis, dass Erneuerbare Energie („EE“), vor allem Wind, in Polen unbegrenzte Möglichkeiten haben sollte, weil sie billiger und emmissionsfrei in der Energieproduktion sei.
Aber die Regierungen in Polen und Deutschland hätten noch nicht verstanden , dass der beste Weg zur dringend notwendigen Preisreduzierung von Strom der hemmungslose Ausbau der EE sei.
Russisches Gas gibt es nicht mehr für Polen und die polnische Kohle ist ohne die russische Kohle qualitativ zu schlecht, als dass sie die großen polnischen Stromkraftwerke richtig versorgen könnte.
Bei Wärme sei die Problematik noch kritischer, weil sie für 90 % der Energieausgaben der Bürger stehe und Preiserhöhungen, hier daher einschneidender sind. Die derzeitigen Deckelungen der polnischen Energiepreise seien ggf. EU-Beihilferechtswidrig. Derzeit werde versucht, mit großen, stromgetriebenen Wärmepumpen die fossilen Energien zu ersetzen.
Michał Gosek, Deloitte, erläuterte, wie erhebliche Steuervorteile einer polnischen Investitionszone auch für WKA und Solar genutzt werden können, z.B. bei der Eigenproduktion von Strom. Sein Kollege Paweł Pucher zeigte auf, wie Grundsteuern, die für insgesamt 50 % des Volumens der polnischen Körperschaftssteuer stehen, im EE-Bereich reduziert werden können.
CEO Małgorzata Kucharska von GEWI zeigte die starken Schwankungen und Strukturrisiken des polnischen Strompreises auf und wies auf Vermarktungsmodelle hin.
Der Finanzberater Mikołaj Szadziun erklärte Finanzierungsquellen für EE in Polen, die in Krisenzeiten weniger sprudeln.
CEO Daniel Perkowski von Wind-Audit stellte immer präzisiere KI-gestützte Prognosemöglichkeiten für Wind- und andere Entwicklungen vor.
Rechtsanwältin Joanna Gosek berichtete über den Entwurf der 10H Änderung im Sejm und im polnischen Senat.
PIS bereitet sich nach Ansicht von Rechtsanwalt Christian Schnell bereits auf die eigene Abwahl in 2023 vor und dann werde aus der 10H- eine 500m Regelung.
Viel Platz ließ die Veranstaltung auch für das Networking. Im Anschluss an die Vorträge und einer abschließenden Diskussionsrunde fand dieses Mal der beliebte Windstammtisch des DPWEC // NPKEW in der Pizzeria Roma im Herzen der Innenstand statt. Auf zwei Ebenen wurde in geselliger Runde weiterdiskutiert und sehr gut zu Abend gegessen.
Der Veranstaltungstag sowie die Türen der Pizzeria Roma schlossen in den frühen Morgenstunden des Folgetages mit zufriedenen, aber müden Gesichtern.
Für die finanzielle Unterstützung der Veranstaltung danken wir in diesem Jahr den Firmen UKA, Vensys, ONDE, p&q, Elmark, Windaudit, Volvetia und der Electrum Holding.
2013 gegründet, feiert der DPWEC // NPKEW im kommenden Jahr im August sein zehnjähriges Bestehen. Hierzu laden wir Sie alle wieder herzlich zu unseren Veranstaltungen, bestehend aus den Windstammtischen im Frühjahr und Herbst, dem Sommerfest sowie der Konferenz im November in Posen ein.
Wir freuen uns auf Sie.
DPWEC VORSTAND
Werden Sie Mitglied und profitieren Sie gleich mehrfach von unserem Angebot. Neben den vielen Gelegenheiten zum Networking, Business-Development und dem fachlichen Austausch ist für Mitglieder die Fachkonferenz, stattfindend im November eines jeden Jahres, kostenlos.